Nord Süd Trail: 3620 km zu Fuß

Tag 1: Der Start – Auf in den Norden

Der erste Tag meiner Wanderung auf dem Nord Süd Trail begann in Abisko, einem kleinen Ort im nördlichen Schweden, knapp oberhalb des Polarkreises. Ich stand früh auf, als der Himmel noch in sanften Pastelltönen erstrahlte. Der Trail begann offiziell am Rand des Abisko Nationalparks, und ich konnte die frische, kühle Luft des Nordens förmlich spüren. Der erste Schritt in Richtung meines lang ersehnten Ziels war ein unglaubliches Gefühl – die ganze Reise lag noch vor mir.

Die ersten Kilometer führten mich entlang der schroffen, weiten Landschaft Schwedens. Die Bäume standen in dichten Reihen, die Böden waren weich und moosbedeckt. Der Wind war kühl, aber angenehm. Ich ging langsam, um meinen Körper auf die Belastung der kommenden Tage vorzubereiten. Es war eine ruhige Wanderung, die mir genügend Zeit ließ, mich mit meiner Umgebung zu verbinden. Das Rauschen des Windes und das gelegentliche Zwitschern von Vögeln waren die einzigen Geräusche, die mich begleiteten.

Am späten Nachmittag kam ich schließlich im kleinen Dorf Nikkaluokta an, dem ersten offiziellen Ziel der Etappe. Hier verbrachte ich die Nacht in einer einfachen Hütte und ließ den ersten Tag Revue passieren. Der Gedanke an die 3620 Kilometer, die noch vor mir lagen, war gleichzeitig überwältigend und aufregend.

Tag 2 auf dem Nord Süd Trail: Auf dem Weg zum Kebnekaise

Der zweite Tag führte mich in die Berge. Mein Ziel war der Kebnekaise, der höchste Gipfel Schwedens. Ich wusste, dass dieser Tag einer der körperlich anspruchsvolleren Abschnitte der Wanderung sein würde. Die steilen Anstiege machten mir zu schaffen, und der Weg wurde zunehmend schwieriger. Doch je höher ich stieg, desto schöner wurde die Aussicht. Die schneebedeckten Gipfel der umliegenden Berge und die Gletscher, die sich durch das Tal zogen, waren atemberaubend.

Der Aufstieg war lang und kräfteraubend. Ich setzte immer wieder Pausen, um die Aussicht zu genießen und um sicherzustellen, dass ich genügend Energie hatte, um weiterzukommen. Schließlich, nach stundenlangem Wandern, erreichte ich den Gipfel. Die Aussicht auf die umliegende Gebirgskette und die weiten, weißen Gletscher war überwältigend. Es fühlte sich wie ein ganz besonderer Moment an, der den Beginn meiner Reise markierte.

Nach dem Abstieg entschied ich mich, an einer der Berghütten zu übernachten, um die nötige Ruhe für den nächsten Tag zu finden.

Tag 3 auf dem Nord Süd Trail: Norwegen – Ein neuer Abschnitt beginnt

Am dritten Tag überquerte ich die Grenze nach Norwegen. Schon auf den ersten Metern war klar: Norwegen bot eine völlig andere Landschaft als Schweden. Die Fjorde und steilen Berge, die sich majestätisch über das Land erhoben, waren atemberaubend. Ich wanderte entlang des Rondane Nationalparks, wo ich mich immer wieder von der Schönheit der Landschaft ablenken ließ.

Die ersten Kilometer in Norwegen waren ruhig, die Wanderwege gut markiert, aber trotzdem anspruchsvoll. In den fjordähnlichen Tälern und am Rande der steilen Berge ging ich, als der Himmel sich langsam zu verdunkeln begann. Der Wechsel von den weiten, offenen Landschaften Schwedens zu den dramatischen Fjorden und hohen Bergen Norwegens war ein emotionaler Moment. Ich spürte die Herausforderung, die auf mich zukommen würde, aber auch die Faszination und das Abenteuer, das die kommenden Wochen bereithalten würden.

Am Abend erreichte ich Mysuseter, wo ich in einer kleinen Berghütte übernachtete und mich auf die nächste Etappe vorbereitete.

Tag 4 auf dem Nord Süd Trail: Der Trolltunga – Ein unvergesslicher Moment

Heute stand der Trolltunga auf dem Plan, der berühmte Felsen, der über den Lysefjord hinausragt. Es war ein langer und herausfordernder Tag, da der Aufstieg zu diesem spektakulären Aussichtspunkt über 10 Stunden in Anspruch nahm. Die Landschaft war im Vergleich zu den letzten Tagen rauer und zerklüfteter. Ich stieg entlang steiler Hänge, und der Weg wurde zunehmend schwieriger, je näher ich dem Trolltunga kam.

Der Moment, als ich schließlich auf diesem berühmten Felsen stand und den atemberaubenden Blick auf den Fjord und die umliegenden Berge genoss, war einer der unvergesslichsten der gesamten Wanderung. Der Blick war so weit und offen, dass es sich anfühlte, als ob ich die ganze Welt vor mir hatte. Ich machte eine lange Pause, um diesen Moment zu genießen, bevor ich mich auf den Rückweg machte.

Der Abstieg war ebenso anstrengend wie der Aufstieg, aber ich wusste, dass dieser Tag etwas ganz Besonderes gewesen war.

Tag 5 auf dem Nord Süd Trail: Weiter nach Süden – Die sanften Hügel Dänemarks

Am fünften Tag kam ich in Dänemark an. Nach den Herausforderungen in Schweden und Norwegen war dieser Abschnitt im Vergleich fast erholsam. Die Hügel in Dänemark waren sanft und die Landschaft war grüner und offener. Die Temperaturen waren milder, und ich konnte die ersten warmen Sonnenstrahlen genießen.

Ich wanderte durch die dänische Landschaft und konnte die weiten Felder, die endlosen Wiesen und die kleinen, charmanten Dörfer genießen. Der Nord Süd Trail führte mich weiter nach Süden, durch das wunderschöne Jütland, vorbei an Seen und durch kleine Wälder, die sich wie ein grünes Band durch die Landschaft zogen.

Tag 6-10 auf dem Nord Süd Trail: Deutschland – Die Wälder des Schwarzwaldes

Die Etappen in Deutschland führten mich durch einige der malerischsten Landschaften des Landes. Der Schwarzwald war ein besonders herausfordernder Abschnitt. Die Wanderwege waren steil, und die Wälder schienen endlos. Ich fühlte mich wie ein Teil dieser uralten Wälder, umgeben von Bäumen, die bis zum Horizont reichten.

Einer der Höhepunkte war der Aufstieg zum Feldberg, dem höchsten Gipfel des Schwarzwaldes. Es war ein anstrengender Tag, aber der Ausblick vom Gipfel über die umliegenden Täler und Berge war fantastisch. In den nächsten Tagen wanderte ich durch das bayerische Umland und ging den Rheinsteig entlang, bevor ich die Alpen erreichte.

Tag 11-20 auf dem Nord Süd Trail: Die Alpen – Der härteste Abschnitt

Die Alpen waren mit Abstand der anspruchsvollste Teil der Wanderung. Die steilen Anstiege, das wechselhafte Wetter und die schwierigen Pfade stellten meine Ausdauer auf die Probe. Aber je mehr ich mich in den Alpen bewegte, desto mehr genoss ich die Herausforderung. Die Berge waren wild, majestätisch und unglaublich schön.

Am 20. Tag erreichte ich den höchsten Punkt der gesamten Wanderung – die Zugspitze in Deutschland. Der Anstieg war lang und hart, aber die Belohnung oben war überwältigend. Der Blick auf das umliegende Alpenpanorama war atemberaubend. Die letzten Schritte auf dieser Reise fühlten sich wie ein triumphales Ende eines lange gehegten Traums an.

Tag 21-30: Frankreich und Spanien – Der letzte Abschnitt

Die letzten Etappen führten mich durch die Provence und entlang der spanischen Küste. In Frankreich genoss ich die warmen Sonnenstrahlen und die duftenden Lavendelfelder. In Spanien schließlich, als ich in Sichtweite des Mittelmeers war, wusste ich, dass ich es fast geschafft hatte.

Der Nord Süd Trail endete schließlich in Barcelona, wo das Mittelmeer vor mir lag und ich den wohlverdienten Abschluss meiner Reise feiern konnte.

Fazit

Jeder Tag auf dem Nord Süd Trail war einzigartig und brachte neue Herausforderungen. Doch mit jedem Schritt wuchs nicht nur meine körperliche Stärke, sondern auch meine Verbindung zur Natur und zu mir selbst. Die 3620 Kilometer von Norden nach Süden waren eine der größten Erfahrungen meines Lebens, und ich werde nie vergessen, wie diese Reise mich verändert hat.

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In diesen Sinne „Lass die Pfade deine Geschichten erzählen.„